Kundaliniaufstieg

Aufklärung und Begleitung


                      

 

                         Wie ich die Schamanin in mir entdeckte

 

Schamanen gibt es schon seit Jahrtausenden auf jedem Kontinent und in jedem indigen Volk. Obwohl sie verschiedene Praktiken und Rituale ausführen, haben doch alle eine Gemeinsamkeit: sie ehren die Natur und fühlen sich als Hüter der Erde.

Ebenfalls gemeinsam verfügen sie über eine andere Art der Wahrnehmung als unsere westliche Kultur, in der der Verstand dominiert. Immer mehr Menschen öffnen sich für diese weitaus umfangreichere Wahrnehmung und unsichtbaren Energien, die die Schamanen schon seit ewigen Zeiten kultivierten und für sich einzusetzen verstanden.

Schamanismus kann jeder lernen und erfahren. Er ist an keiner Religion oder Kult gebunden, er ist eher ein Seinszustand.

 

Dass ich mich seit Jahren darin befand, erfuhr ich durch ein Schlüsselerlebnis.

Genau wie damals bei den Bachblüten, hielt ich dieses ganze Schamanengetue für eine spirituelle Modeerscheinung und war für mich von daher wenig erstrebenswert. Außerdem war ich froh, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen und vermied alles, was auch nur den leisesten energetischen Ansatz hatte und schon gar nicht irgendwelche Übungen oder Rituale.

Mein Schlüsselerlebnis bei den Bachblüten war damals die Überdosierung einer Essenz (willow, Weide). Ich kochte die Blüten ein, weil die Kraft der Sonne noch schwächelte. Nachdem ich die Essenz in mein Fläschchen gefüllt hatte, war noch ein halbes Schnapsglas übrig.

"Na denn", dachte ich, "bloß nichts verkommen lassen" und trank den Rest in einem Schluck hinunter: mit fatalen Folgen!

Drei Tage kam ich nur aus dem Bett, um ins Bad zu rasen und mich sowohl oben als auch unten zu entleeren. Nicht der kleinste Schluck Wasser wollte in meinem Körper bleiben.

Mein Hals trocknete mehr und mehr aus und ich wurde immer schwächer. Wenn ich meine Augen schloss, sah ich eine Frau mit brünetten halblangen Haaren, die mich heiter amüsiert verspottete.

Sicherlich hatte ich rein medizinisch eine hochgradige Vergiftung, aber energetisch und emotional löste dieses Erlebnis höchsten Respekt in mir aus. Ich machte nie wieder solche Experimente.

Mein Schlüsselerlebnis bei der schamanischen Heilkunst war zwar nicht ganz so dramatisch, aber dennoch ebenso nachthaltig.

In den letzten Jahren hatte sich ohne Absicht meine Medialität und Sensibilität ziemlich intensiviert und ich bemühte mich hauptsächlich darum, "normal" zu wirken und meinen Job zu bewältigen. Innerlich fühlt ich mich aber wie in tausend Teile zersprungen und ohne Orientierung.

Dann schenkte mir mein Sohn irgendwann ein Buch von Alberto Villoldo, einem praktizierenden, westlichen Schamanen. Das war der Durchbruch.

Schon nach den ersten Zeilen war ich beeindruckt und ich begann nach und nach (allerdings sehr vorsichtig), seinen energetischen Übungsvorschlägen nachzugehen.

Endlich hatte ich das passende Werkzeug gefunden und schon nach kurzer Zeit setzten sich all die zersprungenen Teile wie von selbst  zusammen. Alles passte, kein Teil fehlte und die Summe aller Teile war noch mehr als ich mir je hätte vorstellen können.

Ähnlich wie bei den Aborigines erträumen sich die Schamanen ins Dasein und gehen dabei innerlich auf Reisen. Auch das begann ich vorsichtig auszuprobieren und staunte nur noch. Zu mir gesellte sich mein neuer Geistführer (ein Schamane) und mein Krafttier (ein Elefant). Vielleicht waren sie ja schon die ganze Zeit zugegen und ich habe es nur nicht bemerkt.

Wie auch immer, ich bin voller Dankbarkeit und Freude.